Mundgeblasenes Glas aus dem Alpenraum

Als in den Tiroler Städten Hall und Innsbruck in der Mitte des 14. Jahrhunderts die ersten Glashütten nördlich der Alpen entstanden, versuchten diese zuallererst, das berühmte venezianische Glas zu imitieren. Damals war mundgeblasenes Glas ein absolutes Luxusgut, vor allem an den Höfen der Regenten und des Adels eifrig verwendet. Diesen ersten Anfängen der Glaserzeugung nördlich der Alpen war allerdings nur mäßiger Erfolg beschieden. Erzherzog Ferdinand II. errichtete dann 1570 in Innsbruck eine Hofglashütte, die sogar venezianische Glasmacher beschäftigte. Die Kunst, exklusives, mundgeblasenes Glas herzustellen wurde vor allem in Tirol weiter entwickelt. 

In der Folgezeit wurde vor allem das sogenannte ‚Waldglas‘ hergestellt. Wald deshalb, weil die Gläser – allesamt natürlich mundgeblasenes Glas – den typisch grünen Farbeinschlag besaßen. Das dünnwandige und farblose Glas venezianischer Glasmacher war von den alpinen Glasmachern damals technisch nicht wirklich nachzuahmen. Waldglas ist ein durch Eisenoxyde grünlich gefärbtes Pottascheglas und wurde noch bis ins 17. Jahrhundert in den ‚Waldglashütten‘ hergestellt. Und: Glas wurde vor allem dort hergestellt, wo die Rohstoffe vorhanden waren – Quarzsand und Holz, aus dem die beizumengende Asche gewonnen wurde. 

Waldglas: Mundgeblasenes Glas
Waldglas: Mundgeblasenes Glas aus den Anfängen der Glasproduktion im Alpenraum. Bild: commons.wikipedia.org

Dass es noch immer eine lebendige Glasbläser- und Glasmacherszene im Alpenraum, vor allem aber in Tirol gibt, belegen zwei Beispiele eindrucksvoll. Die in Kramsach angesiedelte Glasfachschule in Kramsach (www.glasfachschule.ac.at/) sowie das mittelalterliche Stadtjuwel Rattenberg mit seiner Vielzahl von Glasdesignern.

Mundgeblasenes Glas, spülmaschinenfest und hitzebeständig

Auch abseits dieser modernen ‚Zentren‘ der Glaskunst im Alpenraum hat sich eine rege Glasmacher-Szene etabliert. Wie etwa die Glaskünstlerin Barbara Votik. In ihrem Atelier inmitten der grandiosen Bergkulisse des Mieminger Plateaus fertigt sie eigentlich nur Unikate an. Denn die Gläser werden ausnahmslos in Handarbeit geformt, verziert, modelliert. Neben Gläsern für den täglichen Gebrauch ist das Atelier Votik auch auf die Herstellung teils komplizierter Glas-Apparaturen spezialisiert.

 

Borosilikatglas
Kanne, hitze- und spülmaschinenfest, mundgeblaseses Glas in vollendeter Form.

Gläser für den täglichen Gebrauch aus dem Atelier Votik werden seit kurzem auf www.4betterdays.com angeboten. Die Gläser in verschiedenen Farbvarianten können daher an jedes Gedeck angepasst werden. Ganz besonders attraktiv sind jedoch die Karaffen aus Glas. Gediegenes Glasdesign mit sensibel gesetzten Farb-Glasfäden offenbaren den nüchternen, modern-zeitgemäßen Stil der Glaskünstlerin. Ein ganz praktischer Vorteil für den modernen Haushalt: Die Gläser sind aus dem sehr robusten Borosilikatglas handgeformt aber dennoch spülmaschinenfest und hitzebeständig.