Nationalratswahl oder -qual: Wählt besseres Holz!

Nationalratswahl: Qual der Wahl? (Foto: wikipedia/gryffindor)
Nationalratswahl: Qual der Wahl? (Foto: wikipedia/gryffindor)

Schon bald ist Nationalratswahl – eine der Superlativen, wenn man den Medien Glauben schenken darf: So viele Parteien wie noch nie treten an, um alle unsere Probleme zu lösen und uns und unsere Lieben in eine lichtvolle Zukunft zu geleiten. Wir müssen uns nur entscheiden…

… Aber entscheiden müssen wir uns ohnehin jeden Tag, nicht nur zu Wahlzeiten. Was essen wir heute, wo kaufen wir ein, was kaufen wir ein? Was ist uns wichtig?

Holz hilft!

Das sind Fragen, die uns keiner der Politikerinnen und Politiker, die nächste Woche zur Nationalratswahl antreten, beantworten kann. Hier sind wir selbst gefordert. Niemand kann uns wirklich sagen, wie gute Entscheidungen ausschauen! Auch wenn wir immer wieder auf Menschen treffen, die meinen, sie können uns Entscheidungen abnehmen, sie können uns sagen, was wir zu tun und wie wir zu leben haben: Unsere Entscheidungen treffen wir letztlich selber. Wir sind ja keine Bakterien, die auf Gedeih und Verderb auf ihren Wirt angewiesen sind.

Wegweiser im Dickicht der Möglichkeiten

Was sind nun die Werte, die uns beim Einkaufen leiten? Welchen Überzeugungen folgen wir, wenn wir nicht das billige Schnitzel kaufen, dem man die Hormone und Antibiotika bereits von Ferne ansieht? Warum kaufen wir lieber T-Shirts, die ein bisschen teurer sind, aber nicht von Arbeiterinnen unter menschenunwürdigen Bedingungen am Fließbad produziert werden?

Holz ist kein Holzweg

Bei Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Accessoires für die eigenen vier Wände verhält es sich nicht anders: Billig, bunt und schlecht gemacht wird am laufenden Band beworben: Wir sollen super finden, dass der Sperrholzramsch, der letztes Jahr Hip war, heuer nochmals um die Hälfte billiger verscherbelt wird. Was ihn ja nicht unbedingt besser macht. Was uns die nervenaufreibende Werbung nicht erzählt, sind neben der schauderhaften Qualität und der lieblosen Fertigung das minderwertige Material und die furchtbaren Bedingungen, unter denen diese Möbel gefertigt werden.

Der Ausweg …

… aus diesem Dilemma ist einfacher, als wir denken: Kaufen wir doch lieber ein bisschen weniger, und entscheiden wir uns dafür für etwas wirklich Gutes! Aber was ist „wirklich gut“? Wie können wir feststellen, ob Produkte „gut“ oder „schlecht“ sind? Das ist leichter als gedacht. Dafür gibt es einige wenige Kriterien:

– Wo wird das Produkt, für das ich mich interessiere, hergestellt? In China oder bei uns?

– Wie wird es hergestellt? Lieblos und aus minderwertigem Material? Oder qualitätsvoll, zum Teil in Handarbeit?

– Wer verdient daran? Investmentfonds aus der ganzen Welt? Oder unsere einheimischen Betriebe (und dadurch letztlich wir selber)?

– Wie schaut das Produkt aus? Buntes Allerweltsdesign, lieblos abgekupfert? Oder zeitlos auf höchstem Niveau designed?

Billiges glumpert - oder doch heimische Qualität: Wir haben die Wahl! (Foto: wikipedia/C. Sander)
Billiges Glumpert – oder doch heimische Qualität: Wir haben die Wahl! (Foto: wikipedia/C. Sander)

Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht alles, was in der weltweiten Wirtschaft schlecht läuft und an den Interessen der Menschen vorbeigeht, ändern können. Aber wir können einiges ändern. Wir haben die Wahl, heute, morgen und jeden Tag, nicht nur am 29.9. Und das ist eine gute Nachricht.

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