Wasser – Leben oder Tod

„Wasser. Du hast weder Geschmack, noch Farbe noch Aroma.
Man kann Dich nicht beschreiben.
Man schmeckt Dich ohne Dich zu kennen.
Es ist nicht so, dass man Dich zum Leben braucht:
Du bist das Leben!“
Antoine de Saint-Exupery, 1900 – 1944 

Die UNESCO hat 2013 zum Jahr des Wassers erklärt. Das Selbstverständliche, möchte man meinen, ist doch allen geläufig. Wie man sich täuschen kann: In den Industriestaaten haben wir weitgehend verlernt, mit dem Wasser sorgsam und sparsam umzugehen. Wozu auch, wir schwimmen doch im kühlen Nass. Weit gefehlt. Die Süßwasservorräte gehen auch bei uns zur Neige. Ein Menetekel erscheint drohend am Horizont: Szenarios wie Kriege um Wasser werden bereits diskutiert. In den folgenden Zeilen zählen wir einige Fakten auf, die es Wert sind, in Erinnerung gerufen zu werden.

Die Ozeane und Meere bedecken über 70% der Erdoberfläche. Über 96% des Wassers bilden die Ozeane. Nur ungefähr 2% dieser riesigen Mengen an ungenießbarem Salzwasser sind nutzbares Süßwasser. Der Großteil von diesen 2% ist jedoch in Gletschern, im Eis oder als Grundwasser gebunden. Weniger als 0,3% des Frischwassers befinden sich in Flüssen, Seen und der Atmosphäre und stehen somit als Süßwasserreservoir zur Verfügung.

Wasser: 200 Liter für uns, fünf Liter für die Entwicklungsländer

In Entwicklungsländern müssen Menschen teilweise mit nur 5 Litern Wasser am Tag auskommen. Wasserknappheit gibt es aus verschiedensten Gründen im Nahen Osten, Nordafrika, Zentralasien und Teilen Chinas und Indiens, sowie im Südwesten der USA. In Europa liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf und Tag bei etwa 200 Litern (ohne Dusche und Bad). Nicht miteinkalkuliert ist der Wasserverbrauch bei der Erzeugung bestimmter Güter und Lebensmittel. Die Produktion einer Tasse Kaffee oder Tees benötigt z.B. zwischen 150-200 Liter Wasser, und für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch sind 15 Kubikmeter Wasser (15.000 Liter!) nötig. 

Der wahre Reichtum der Alpen: das wunderbare Quellwasser. Bild: PV
Der wahre Reichtum der Alpen: das wunderbare Quellwasser. Bild: PV

Von der Dummheit moderner Menschen

Wussten Sie, dass Leitungswasser mehr Mineralien enthält als das abgefüllte Mineralwasser aus Glas- oder Plastikflaschen? 1 Liter Wasser vom Hahn kostet den Mitteleuropäer ca 0,2 Cent. Eine gekaufte Flasche Mineralwasser kostet ab 40 Cent. Dennoch trinken viele lieber gekauftes Wasser, schleppen die Flaschen nach Hause, kreieren unnötigen Müll und zahlen auch noch dafür. Warum? Aus purer Bequemlichkeit! Die Amerikaner trinken mehr in Flaschen abgefülltes Wasser als jede andere Nation. Die Industrie spricht hier von einem 16-Billionen-Dollar-Geschäft im Jahr. Der Preis der Dummheit?

Man glaubt es kaum. Auch im Alpenraum kaufen Menschen sogenanntes Mineralwasser. Das - nachgewiesenermaßen - nicht an die Qualität des Wassers aus der Wasserleitung herankommt.
Man glaubt es kaum. Auch im Alpenraum kaufen Menschen sogenanntes Mineralwasser. Das – nachgewiesenermaßen – nicht an die Qualität des Wassers aus der Wasserleitung herankommt.

Eigentlich sollte es nicht heißen ‚Wasser sparen’, sondern ‚Energie sparen’, denn es gibt zwar in unseren Breitengraden genügend Wasser, doch die Energie die benötigt wird um dieses Wasser gereinigt und gefiltert and den Endverbraucher zu pumpen, und wenn möglich auch noch schön warm und heiß, dann ist dies teilweise von unvorstellbarem Ausmaß.

Du bist was Du trinkst.

Die Muskeln, die den Menschen bewegen, bestehen zu ca. 70% aus Wasser, das Blut, das für den Nahrungstransport zuständig ist zu 83%, die Lunge, die den Menschen mit Sauerstoff versorgen, zu 90% und das Gehirn, das Kontroll-Zentrum des Körpers zu 90%. Sogar die Knochen bestehen zu 22% aus Wasser. Daher meint Dr. F. Batmanghhelidj in seinem Buch ‚Your Body’s Many Cries For Water’: “Du bist nicht krank; du bist durstig. Behandle deinen Durst nicht mit Medizin.“