Die Lärche: Wertvoll und mysteriös

Weshalb wirft die Lärche eigentlich ihre Nadeln im Herbst ab? Man kann es kaum glauben: die Wissenschaft hat bis heute keine schlüssige Antwort auf diese Frage gefunden. Aber als ‚Baum des Jahres 2012‘ rückte sie aber wieder mehr in den Fokus diverser Betrachtungen. Das Vergessen hat die Lärche absolut nicht verdient. Denn sie ist ein ganz besonderer, ja vielleicht sogar mysteriöser Baum, der neben dem rötlich-braunen und sehr dauerhaften Holz auch seit Jahrhunderten bewährte Heilmittel liefert.

Das Kernholz der Lärche ist rötlich-braun, während das jüngere Stammholz wesentlich heller ist. Foto: Wikipedia
Das Kernholz der Lärche ist rötlich-braun, während das jüngere ‚Splintholz‘ wesentlich heller ist. Foto: Wikipedia

Lärchenholz ist das schwerste und härteste Holz unter den alpinen Nadelnutzhölzern. Auch das ist überraschend. Das Kernholz ist witterungsbeständig und vor allem unter Wasser in seiner Dauerhaftigkeit sogar mit Eichenholz vergleichbar. Seit der Diskussion über die Vermeidung von exotischen Importhölzern, die meist aus Schlägerungen in tropischen Regenwäldern stammen, wird Lärche vermehrt im Innen- und Außenbau als Ersatzholz eingesetzt.

Der warme, rotbraune Ton  des Kernholzes der Lärche macht dieses Holz wieder attraktiv. Bild: Wikipedia
Der warme, rotbraune Ton des Kernholzes der Lärche macht dieses Holz wieder attraktiv. Bild: Wikipedia

Kolophonium, Terpentin und Volksmedizin

Das Wort ‚Terpentin‘ ist uns allen noch geläufig. Nur Wenige wissen, dass es vor allem aus dem Harz der Fichte oder Lärche durch ‚Dekantieren‘ gewonnen wird. Die Bäume werden angebohrt und der austretende Harzsaft gesammelt, gereinigt und unter dem Namen Terpentin in den Handel gebracht. Auch Kolophonium hat einen seltsam bekannten Klang. Diese bernsteinartige Masse ist ein weiteres Produkt der Lärche  und wird heute noch für Violinbögen und in der Farbindustrie gebraucht. Bekannt geblieben bis in unsere Tage ist das ‚Venezianische Terpentin‘. Das kommt daher, dass die Lagunenstadt im Mittelalter der Hauptumschlagplatz für dieses Produkt gewesen ist, das zum großen Teil in Südtirol gewonnen worden ist.

Das Lärchenharz ist aber vor allem in der Volksmedizin prominent vertreten. Mit Honig vermengt, hilft es bei der Einnahme gegen Blasen- und Steinleiden sowie gegen Würmer und Katarrhe. Es wurde jedoch von altersher darauf verwiesen, dass Überdosen vom Übel sind. Sie können zu Nierenproblemen führen. Das Harz der Lärche wurde und wird vor allem zur Salbenherstellung genutzt. Auch hier gilt: Zu viele Einreibungen können zu schmerzhaften Anschwellungen und Blasenbildungen führen. 

In der modernen Naturheilkunde hat Lärchenharz nichts an Attraktivität verloren. Lärchenharzsalbe wirkt durchblugungsfördernd, desinfizierend und wundheilend. Bei theumatischen Beschwerden oder bei Hexenschuss ist es wärmend und schmerzlindernd.

Attraktiv für Alpinisten und Sportler

Für Massagen und lokale Applikationen muss das Öl der Lärche daher zehn Prozent mit einem Basisöl verdünnt werden. Anwendungsgebiete für Lärchenöl sind Verstauchungen, Zerrungen, Sportverletzungen, Muskelkater, neuralgische und rheumatisch bedingte Schmerzen, aber auch Atemwegsbeschwerden. Lärchenöl kann auch zum Inhalieren, als Badezusatz (nicht mehr als zwei bis drei Tropfen pro Wanne) und für Wickel verwendet werden.

Die Lärche als Bachblütenmittel

Edward Bach, der Begründer der Blütentherapie sah in den Blüten der Lärche das Mittel gegen mangelndes Selbstwertgefühl. Er empfahl es für Menschen mit einem Mangel an Selbwertgefühl aber auch bei Angst, sich zu blamieren. Ebenso für Menschen, die keine Verantwortung übernehmen wollen oder können.