Neues Jahr, neue Neujahrsvorsätze?

Pünktlich zum neuen Jahr, spätestens wenn das Feuerwerk verklungen ist, kommt mir immer wieder ein Satz in den Sinn: „Du musst dein Leben ändern“. So in einem schönen Gedicht vom guten alten Rainer Maria Rilke formuliert. Und das Schöne an solchen Sätze ist natürlich auch, dass man sie so herrlich aus dem Kontext des ursprünglichen Gedichtes reißen darf und es ganz und gar auf sich und seine eigene Situation beziehen darf. Schön fatalistisch wird das dann alles und die erste Neujahrsdepression stellt sich auch wieder wunderbar schnell ein.

Wenn man diesen Satz von Rilke ernst nimmt dann ändert man, in guter österreichischer Tradition, nicht nur ein bisserl was, sondern stellt gleich die Gesamtsituation in Frage. Angesichts der Überfülle an Details, Haltungen und Lebensumständen, die man sodann ändern müsste, kapituliert man gleich am ersten Tag des neuen Jahres. Der Alkohol der Nacht zuvor tut dann das übrige und man kann sich herrlich schön selbst bemitleiden.

Feuerwerk

Neujahrsvorsätze sind etwas für Leute, denen das neue Jahr in seinen Möglichkeiten noch offen steht. Neujahrsvorsätze sind nichts für Leute, die gleich am ersten Tag des neuen Jahres wissen, dass es mit dem neuen Jahr nichts mehr wird und dass alles hoffnungslos den Bach runtergehen wird. Oder sich zumindest nichts ändern wird, sondern man sich weiterhin auf gleiche Weise, ebenfalls in bester österreichischer Tradition, „durchwurschteln“ wird. Ganz gleich wie das Jahr auch ausgehen wird, alles wird schlechter werden. Oder noch schlechter: Es wird gleich schlecht bleiben.

Neujahrsvorsätze für jedermann…

Wem das jetzt alles zu ausweglos erscheinen mag, der sollte am besten an den Spruch denken, dass Optimismus ein Mangel an Information sei. Heiner Müller, selbst kein Kind von Fröhlichkeit, hat das einfach schön auf den Punkt gebracht. Alles ist ausweglos und überhaupt. Was können wir tun, um diese Tatsache zu ändern? Zweifellos nichts. Wir können nur pessimistisch abwarten, immer wieder ein paar Zeilen Rilke oder Kafka lesen und auf das wiederkehrende Selbstmitleid zählen. Immerhin gibt es ein paar Dinge, auf die man sich verlassen kann.

Heiner Müller

Doch halt: Vielleicht gibt es noch eine Alternative zu dieser melancholischen Haltung. Vielleicht ist genau diese introspektive Haltung das Grundproblem, also nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems, wie man es so schön und so oft in selbsternannter Management-Literatur liest. Man sollte seinen Blick nach außen richten. Der Weg zum Glück liegt nicht daran, in Selbstreflexion zu verharren und zu versinken, sondern darin, sein Handel und sein Tun zu überdenken.

Ein paar einfach formulierte Fragen: Wie kaufen wir ein? Welchen Wert legen wir auf Nachhaltigkeit? Welchen Wert legen wir auf Qualität? Wie wichtig ist uns die Natur und unsere Umwelt? All diese Fragen lenken von etwas ab, das ein Symptom unserer Zeit sein könnte: Die übertriebene Fokussierung zugleich auf unsere Probleme und Befindlichkeiten und die übertriebene Fokussierung auf die Probleme dieser Welt an sich. Anders gesagt: Schlechte Nachrichten verkaufen sich eben besser als gute. Sich schlecht fühlen ist leichter als etwas zu ändern.

Klar ist jedenfalls: Wir können nicht alles ändern und wir können auch die Welt nicht sofort nachhaltig verbessern. Aber man kann daran arbeiten, dass sich konstant ein bisschen was verbessert. Ein Beitrag dazu ist zweifellos 4BetterDays. Durch konstantes setzen auf Qualität, Nachhaltigkeit und handgemachten Produkten aus der Alpenregion kann man darauf vertrauen, dass das eigene Handeln langsam aber sicher zu einer besseren Welt hin führt. Jeder Klick zählt. Ein möglicher Neujahrsvorsatz also: Anders einkaufen und bessere Produkte kaufen. Klingt machbar…

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