Der Zirben-Urwald bei Innsbruck
Innsbrucks Hausberg, der Patscherkofel, ist nicht nur Ausganspunkt für rasante Schiabfahrten. Im Sommer beginnt nahe der Bergstation der Patscherkofel-Bahn ein sieben Kilometer langer Weg durch einen richtigen Urwald. Auf 2.000 m Seehöhe führt der Zirbenweg nämlich durch die teils uralten Bestände der ‚Königin der Alpen‚, wie die Zirbe auch liebevoll genannt wird. Bis hin zur Tulfein-Alm und anschließend zur Bergstation des Sesselliftes der Glungezerbahnen.
Die Wanderer durchschreiten auf ihrem Weg den ältesten Zirbenwald der Alpen. Der Weg selbst ist nahezu eben, nur teilweise leicht an- oder absteigend. Die Einheimischen nützen den Zirbenweg gerne für Familienausflüge. Denn an schönen Tagen ist es nicht nur der Weg, der interessiert. Es ist auch der atemberaubende Ausblick, der sich dem Wanderer darbietet. Tief unten im Tal die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, die hochaufragende Nordkette und das daran angrenzende Bettelwurf-Massiv. Über allem der stahlblaue Himmel. Dieser exklusive Weg ist eingebettet in den „Naturlehrpfad Patscherkofel“ des Alpenvereins. Der höchstgelegene botanische Schaugarten Europas lädt zur „Bildung vor Ort“ mit mehr als 400 verschiedenen hochalpinen Gebirgspflanzen ein.
Zudem kann ein Vogel beobachtet werden, der mehr oder minder ausschließlich in Zirbenwäldern vorkommt. Der Zirben- oder Tannenhäher. Dieser schwarz-weiß gesprenkelte Vogel – im Volksmund auch als Nussrabe bezeichnet – ist für die Weiterverbreitung der Zirben unerlässlich. Denn er erntet während des gesamten Sommers mit großem Eifer die Zirbelnüsse, enthalten in den blau-rot schimmernden Zirbenzapfen. Und um den Winter überdauern zu können, legt der Zirbenhäher 6.000 – 7.000 Verstecke mit 6-8 Nüssen an. Das entspricht einem Gesamtgewicht von rund 25 Kilogramm. Und was kaum zu glauben ist: Von diesen Verstecken findet er – auch unter dem Schnee – rund 85 % wieder.
Der Vogel findet Zirbennüsse auch unter Schnee
Eine Studie hat kürzlich ergeben, dass die Zirbenhäher Verstecke sogar dann finden, wenn die Schneedecke bis zu 1,5 m aufweist. Die von ihm nicht gefundenen Verstecke sind die überlebens-Versicherung der Zirbenwälder. Aus ihnen keimen neue Bäume, zumeist sehr eng beisammen stehend als sogenannte Büschelpflanzungen.
Nach der erholsamen Wanderung durch einen echten Urwald hoch über der Tiroler Landeshauptstadt erwartet die Tulfein-Alm dann ihre Gäste. Eine zünftige Brettljause, ein Gauer Käse mit Ziebelringen in Essig und Öl oder das beliebte Tiroler Gröstl schaffen es, auch den größten Hunger zu stillen. Die Rückkehr in Richtung Talboden erfolgt dann meist per Sessellift. Details können sie hier erkunden.